Bericht vom 9. Landesseniorentag 2006 in Treuchtlingen

Zum 9. Mal führte der Landesverband Bayern der Gehörlosen e.V. einen Seniorentag auf Landesebene durch. Am Mittwoch, den 19.Juli 2006 war die Stadt Treuchtlingen in Mittelfranken Treffpunkt von ca. 160- 200 gehörlosen und hörgeschädigten Seniorinnen und Senioren.

Aus folgenden Orten kamen sie angereist: Würzburg, Aschaffenburg, Schweinfurt, Nürnberg, Fürth, Erlangen, Bayreuth, Kulmbach, Bamberg, Coburg, Lauf a. d. Pegnitz, Ansbach, Amberg, Neumarkt i. d. Opf., Straubing, Hof, Deggendorf, Regensburg, Neustadt-Aisch, Augsburg, München, Ingolstadt, Weilheim-Landsberg, Donauwörth, Dachau-Fürstenfeldbruck.
Die meisten waren mit dem Zug angereist, andere fuhren lieber mit dem Auto. Für die geplante Stadtführung durch Treuchtlingen mussten 2 Gruppen gebildet werden.
Die Gruppe 1 wurde von Walter Nielazne, 1.Vorsitzender des Gehörlosenvereins Weißenburg geführt. Die 2.Gruppe unter Klaus Roser machte einen Spaziergang am Kurpark vorbei zum Stadtschloss. Am Kurpark steht eine schöne, alte Dampflokomotive, die als Hintergrundmotiv für die Hobbyfotografen galt.

Gruppenfoto vor der historischen Lok 
Gruppenfoto vor der historischen Lok

Das Stadtschloss, ein Kultur- und Touristen- Informationszentrum mit vielen Ausstellungs-
räumen wurde besichtigt. Danach ging es weiter zum Rathaus, wo die historischen Räume bestaunt wurden. Anschließend trafen sich alle in der angenehm kühlen Stadthalle zum Mittagessen, wo eine rege Unterhaltung stattfand. Ab 14.00 Uhr eröffnete der Landesseniorenbeauftragte Klaus Roser den Landesseniorentag und begrüßte die Anwesenden, ganz besonders den Bürgermeister der Stadt Treuchtlingen, Wolfgang Hermann und den Landesvorsitzenden Rudolf Gast. Roser freute sich, dass viele Seniorinnen und Senioren trotz Hitze nach Treuchtlingen gekommen waren.

Volles Haus in der Stadthalle Treuchtlingen.  
Volles Haus in der Stadthalle Treuchtlingen.

Bürgermeister Wolfgang Hermann sprach ein Grußwort, das von der Dolmetscherin Ruperta Rehbein aus Regensburg in die Gebärdensprache übersetzt wurde. Er freute sich, dass viele Gehörlose zur schönen Altmühlstadt Treuchtlingen gekommen waren.

Grußwort des Bürgermeisters Wolfgang Hermann. Danben die Dolmetscherin Ruperta Rehbein und Landesseniorenbeauftragter Klaus Roser 
Grußwort des Bürgermeisters Wolfgang Hermann. Danben die Dolmetscherin Ruperta Rehbein und Landesseniorenbeauftragter Klaus Roser

Er sprach auch über die Stadt Treuchtlingen, die im schönen Naturpark Altmühltal liegt. Der Bahnhof der Stadt ist Verkehrsknotenpunkt für die vielen Zuganbindungen in viele Richtungen. Heute ist Treuchtlingen eine Kulturlandschaft für den Tourismus, aber auch eine wachsende Industriestadt mit großen Betrieben und viel Gewerbe geworden. Die Modernisierung des Bahnhofs wurde vor ca. einem Jahr abgeschlossen. Zum Ende des 2.Weltkrieges wurden der Bahnhof und die Altstadt durch Bomben schwer getroffen und beschädigt.
Seit 1987 wurde die Thermalquelle durch das Bayerische Staatsministerium zur Heilquelle ernannt, im Jahr 1998 wurde das Thermalbad eröffnet. Nicht weit weg liegt die das Naherholungsgebiet Altmühlsee, das viele Besucher anzieht. Der Tourismus in Treuchtlingen
sorgt für gut belegte Betten, denn Rad- und Wanderwege um den Altmühlsee und auch in der Stadt locken viele Besucher an. Zum Schluss seines Grußwortes wünschte Bürgermeister Hermann allen noch frohe Stunden und eine gute Heimfahrt.
Der Landesvorsitzende Rudolf Gast begrüßte die Anwesenden als frischgebackener "Jungrentner", denn ab 1.Juni gehört er zu ihnen. Er freute sich, dass viele gekommen waren. Wichtig sei, dass man als Rentner noch bei guter Gesundheit ist, um noch vieles zu unternehmen.
Nun konnte die Referentin Doris Ehrenreich aus Würzburg mit ihrem Vortrag über Hospiz beginnen.
Sie erläuterte den Begriff Hospiz und erzählte über den Ursprung dieser Einrichtung.

Doris Ehrenreich aus Würzburg bei ihrem Vortrag über  
Doris Ehrenreich aus Würzburg bei ihrem Vortrag über "Hospiz"

Hospizidee, Hospizbewegung und Grundprinzipien sind die vier wichtigen Bausteine der Hospize.
Laut der Gründerin der Hospize ist dieser ein ort der Begegnung für Körper und Seele.
Ein schwer kranker Mensch, dem im Krankenhaus nicht mehr geholfen werden kann, wird zum Sterben nach Hause entlassen. Er hat aber die Möglichkeit in einem Hospiz untergebracht zu werden, er so lange bleiben kann, bis zum Tod. Der schwer Kranke und Sterbende braucht die Gemeinschaft, er möchte nicht alleine sterben. Im Hospiz ist immer jemand da, der beim Kranken beisteht.
Im Hospiz bekommt der Kranke zwar medizinische Versorgung, aber so wenig wie möglich, denn auf Wunsch werden ihm keine Schläuche angebracht. Das heißt, der Kranke wird nicht künstlich am Leben erhalten, der Sterbeprozess wird nicht verlängert. Das hat mit aktiver Sterbehilfe gar nichts
zu tun. Wichtig ist, dass der Kranke bzw. Sterbende in Würde sterben darf. Wichtig ist auch, dass dem schwer Kranken und Sterbenden die Wünsche erfüllt werden. Arzt, Angehörige und Hospizhelfer arbeiten zusammen um dem Sterbenden die letzten Stunden des Lebens so würdig wie möglich zu gestalten. Im Hospizhaus gibt es eine Palliativstation, wo der Kranke schmerzlindernde bzw. schmerz befreiende Maßnahmen bekommt.
Bei der Hospizarbeit stehen die Bedürfnisse der schwer Kranken und Sterbenden im Vordergrund. Diese sind in vier Bereiche eingeteilt: Sozialer Bereich, Körperlicher Bereich, Psychischer Bereich und Wertvorstellung. Der Hospizhelfer arbeitet ehrenamtlich mit dem hauptamtlichen Team (Arzt, Kranken- und Pflegekraft, Familienhelfer, Sozialarbeiter Therapeut, Seelsorger) zusammen. Der Hospizhelfer ist ein Wegbegleiter für den kranken und Sterbenden, der nicht alleine sein möchte.
Zum Schluss sprach Doris Ehrenreich von der Tätigkeit der Hospizhelfer und dass dazu eine Ausbildung bzw. Vorbereitungsseminar erforderlich ist.
Da keine Fragen von den Teilnehmern kamen, bedankte sich Klaus Roser bei der Referentin für den sehr interessanten Vortrag.
Rudolf Gast bedankte sich bei den fleißigen Helfer und Helferinnen vom Gehörlosenverein Weißenburg und Umgebung. Acht Frauen hatten 23 Kuchen und Torten selbst gebacken und gespendet. Dafür bekamen sie von Allen großen Applaus.

Die fleißigen Kuchenbäckerinnen des Gehörlosenvereins Weißenburg und Umgebung bekommen großes Lob für ihre Kuchen- und Tortenspende 
Die fleißigen Kuchenbäckerinnen des Gehörlosenvereins Weißenburg und Umgebung bekommen großes Lob für ihre Kuchen- und Tortenspende

Um ca. 16.00 Uhr konnte Klaus Roser den Landesseniorentag schließen und allen eine gute Heimfahrt wünschen. Der nächste Landesseniorentag wird voraussichtlich in Aschaffenburg stattfinden.

Bericht von: Klaus Roser / Sigrid Gast
Fotos: Richard Semeniuk

Corona

Instagram

Unser LV in Facebook

Notfallbereitschaft
EUTB in Gebärdensprache
Termine
08.02.24
LV-Landesseniorenleitertagung
27.04.24
LV-Mitgliederversammlung
05.05. - 08.05.24
Begegnungsaufenthalt
25.05. - 01.06.24
Kodafamilienwoche
06.06.24
Landesseniorentag
08.06.24
120 Jahre Jubiläum GV Bamberg
31.08. - 07.09.24
Austauschwoche
18.09. - 21.09.24
Kulturtage der Gehörlosen
11.10. - 13.10.24
LV-Infotagung
Werbung

banner_grafik_eicher170x125