Bericht von der Bundestagung des DGB in Hamburg 2008

Landesverbände als Friedenstifter

Vom 24. bis 26. Oktober 2008 fand die ordentliche Mitgliederversammlung des Deutschen Gehörlosenbundes in Hamburg statt. Als dritter Delegierte vom LV Bayern, der
Kulturbeauftragte des LV Hans Busch, stieg als Erster in den Zug, und zwar in München. In Donauwörth stieg unser Landesvater Rudolf Gast in denselben Zug ein und leistete ihm Gesellschaft, und als zweiter Landesvorsitzende Helmut Rühr in Würzburg als Verstärkung.
Ganz pünktlich kamen wir im großen Saal des Gehörlosenzentrums an und schon spürte man
Hochspannung in der Luft. Schon gleich wurde überall herum geschielt, wer ein neuer Präsident werden könnte, vielleicht einer aus Bayern? Wie es öffentlich schon bekannt war, traten drei DGB-Präsidiumsmitglieder (die beiden Vizepräsidenten und der Schatzmeister)
gleich nach den Kulturtagen der Gehörlosen in Köln zurück. Schon vorher ist der hauptamtliche DGB-Geschäftsführer "weggegangen". Der Rest der Übriggebliebenen waren nur drei Präsidiumsmitglieder, ein Vertreter der Deutschen Gehörlosenjugend und einige
hauptamtliche Angestellte. Die wichtigste Frage war, ob das Präsidium überhaupt noch handlungsfähig ist. Zwei Landesverbände (nicht Bayern) haben fristgerecht eine Absetzung des bisherigen restlichen Präsidiums und somit eine vorzeitige Neuwahl beantragt. Solch ein sehr unangenehmes Vorkommnis gab es in der DGB-Geschichte noch nie.

Alle drei Bayern ab in die Arbeit: Hans Busch, Helmut Rühr und Rudolf Gast von rechts im Bild 
Alle drei Bayern ab in die Arbeit: Hans Busch, Helmut Rühr und Rudolf Gast von rechts im Bild

Am Anfang hatten die Diskussion und die Abstimmung über die Reihenfolge der Tagesordnungspunkte sehr lange gedauert, so dass wir Überstunden bis Mitternacht machen
mussten. In dieser Nacht konnte der Präsident Alexander von Meyenn mit seinem Tätigkeitsbericht die meisten Landesverbände überzeugen. Er erwähnte auch unser
Bayerisches Landestreffen in Nürnberg, wo er auch gewesen war, und bestätigte Rudolf Gast anerkennend als "Landesvater von Bayern". Am nächsten Tag waren Berichte über dieGeschäftsstelle, Finanzen 2007, die das Präsidiumsmitglied Marietta Schumacher als Ersatz
für den zurück getretenen Schatzmeister meisterhaft geführt hatte, und Kulturtage 2008 als Zwischenbilanz mit großem Plus ebenso überzeugend. Anschließend war die Stellungnahme über Entwicklung des DGB besonders in der Geschäftsstelle ziemlich heikel. Das war sozusagen ein "Hamburger Privatkrieg". Das stark reduzierte Präsidium wurde mehrheitlich doch entlastet. Beim Thema Neuwahl hat ein Landesverband schließlich seinen Antrag doch zurückgezogen. Nach der sachlichen Diskussion wurde eine Neuwahl auf Wunsch von Alexander erst für nächstes Jahr, etwa ein halbes Jahr früher als üblich, beschlossen. Bis dahin will das alte Präsidium die Abrechnungen von der Kasse 2008 und vor allen der Kulturtage fertig stellen. Wir waren alle einig, dass wir das Bild vom DGB wieder zurechtrücken müssen für die Öffentlichkeit, vor allem für die Bundesregierung in Berlin, und entschieden uns lieber für die Gehörlosenbasis als für die wenigen Hamburger Einzelnen.

Bayerische Binnenländer (mit Heinrich Kurzendorfer) kamen nach Hamburg, 
Bayerische Binnenländer (mit Heinrich Kurzendorfer) kamen nach Hamburg,

Abends lernten sich alle Delegierten bei einer Schifffahrt auf der Elbe näher kennen und waren miteinander darin einig, dass sie doch Richtiges und Vernünftiges beschlossen hatten. Man kann auch sagen, dass alle Landesverbände zur Friedenstiftung auf der Mitgliederversammlung des DGB beigetragen haben.

Nach den angespannten Stunden konnten alle Friedenstifter beim nächtlichen Schiffsausflug ausgiebig  feiern. Nun seht ihr das zufriedene Gesicht von Alexander (ganz rechts im Bild). 
Nach den angespannten Stunden konnten alle Friedenstifter beim nächtlichen Schiffsausflug ausgiebig feiern. Nun seht ihr das zufriedene Gesicht von Alexander (ganz rechts im Bild).

Am dritten Tag gab es endlich in einer entspannten Stimmung doch einen spannenden Wahlkampf um den Ort der nächsten Kulturtage der Gehörlosen. Die drei Bewerber waren Saarbrücken, Hannover und Erfurt. Für Erfurt sprach das derzeitige Präsidiumsmitglied Erhard Müller, der selbst auch aus Erfurt kommt, vom Herzen Deutschlands, machte alle Herzen der Landesverbände weich und gewann sehr knapp. Herzliche Gratulation für Erfurt und ebenso auch für den derzeitigen DGB!

Bericht: Hans Busch
Fotos: Rudolf Gast

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